Schweizerische Botschaft Addis Abeba, Äthiopien



Project

Das nach Westen abfallende Grundstück der Schweizer Botschaft in Addis Abeba wird von einer üppigen subtropischen Vegetation geprägt. Die Bauherrschaft wünscht eine möglichst umfassenden Erhalt der grün geprägten Aussenräume. Indes verlangt das Programm der Botschaft nach differenzierten Publikumsverkehrsströmen mit zugehörigen Aussenräumen, welche sicherheitstechnisch voneinander abgegrenzt werden müssen. Die bipolare Anforderung nach Differenzierung und Einheit generiert einen Baukörper, welcher aus einer Serie aus tonnenförmigen Gewölben besteht. Diese werden orthogonal zur Hangneigung gesetzt und differenziert ausformuliert: Aussparungen innerhalb der Struktur erzeugen geschützte Aussenräume; ihr Fortführen bis zur Sicherheitsumfriedung gliedert das Areal.

Durch das abfallende Gelände tritt das Gebäude zur Jimma Road lediglich eingeschossig in Erscheinung, während es sich nach Westen zweigeschossig entwickelt. Gleichzeitig vermittelt die starke Struktur einen ikonographischen Ausdruck, welcher in seiner kräftigen Identität nicht nur einen, sondern gleich mehrere kulturelle Kontexte interpretiert. Zum einen nimmt es Bezüge zur skulpturalen afrikanischen Moderne aus der Mitte des letzten Jahrhunderts auf, die Addis Abeba bis heute prägt. Zum anderen erinnert die Formensprache an historische Bauten der vergangenen Jahrhunderte, welche -obgleich Äthiopien christlichen geprägt ist- architektonisch vom maurischen Stil beeinflusst wurden. Im Umgang aber zeigt sich die Herangehensweise, welche mit „schweizerischem Bauen“ einher geht. Das Respektieren der lokalen Baukultur ohne Scheu diese konstruktiv geschickt neu zu interpretieren. Dabei sind Unterschwelligkeit, das integrale Zusammenspiel von Konstruktion und Raum, Solidität und Geordnetheit sowie Ingeniosität kombiniert mit Handwerklichkeit projektimmanent.

Status

Offener, ein-phasiger Wettbewerb, 3. Rundgang

Addis Abeba, Äthiopien, 2018

Credits

Auslober: Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, Bern

bube mit: Gersbach Landschaftsarchitekten, Lüchinger+Meyer, transolar KlimaEngineering